Armut, Wohnungslosigkeit und Suchterkrankungen gehören längst zum Alltag – sichtbar auf den Straßen, oft aber auch verborgen. Für viele Betroffene ist der Weg zu Hilfe mit Scham, Unsicherheit oder bürokratischen Hürden verbunden. Um das zu ändern, gehen drei Kieler Ämter jetzt einen neuen Weg: Das Amt für Kultur und Weiterbildung, das Amt für Wohnen und Grundsicherung sowie das Amt für Soziale Dienste bündeln ihre Kräfte in einem gemeinsamen Pilotprojekt. Ziel ist es, den Zugang zu sozialer Unterstützung zu erleichtern, Barrieren abzubauen und das Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten in Kiel zu fördern.
Ab Montag, 17. November, wird in der Zentralbücherei Kiel jeden Dienstag von 15 bis 17 Uhr ein Mitarbeiter des Amtes für Wohnen und Grundsicherung als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Er bietet Erstberatung, Orientierung und Weitervermittlung an andere Hilfesysteme an – direkt und ohne Hürden.
Die Talkrunde stellt das Projekt mit Vertreter*innen der beteiligten Ämter und einem Sozialarbeiter vor.
Begleitet wird der Projektstart durch eine zweiwöchige Ausstellung vom 17. bis 30. November, die auf Themen wie Armut, Teilhabe und soziale Vielfalt aufmerksam macht.
Das Pilotprojekt läuft bis zum 30. Juni 2026 und soll wertvolle Erfahrungen für eine langfristige Ausweitung des Angebots liefern. Entstanden ist dieses Modellprojekt im Rahmen des Förderprogramms „Übermorgen – Neue Modelle für Kulturinstitutionen“ der Kulturstiftung des Bundes.