mit Frauke Aulbert, Stimmkünstlerin, Sebastian Berweck Pianist, Electronician, Performer und Mathias Monrad Møller, Gesang/ Komposition
Wie handeln wir angesichts der Gewalt und Zerstörung unserer Zeit? Können wir wirklich allen gerecht werden? Oder braucht es eine völlige Unparteilichkeit – und wäre das überhaupt menschlich?
NARITAI, ich möchte Zeuge sein führt uns in eine Klangwelt, in der eine uralte buddhistische Tradition auf heutige Fragen trifft.
Im Zentrum steht ein Fragment des japanischen Shōmyō-Gesangs: die „Fünf Großen Gelübde“. Den Satz: „Es gibt unendlich viele fühlende Wesen, und ich gelobe, sie alle zu retten.“ kontrapunktiert der finnische Komponist Juha T. Koskinen mit deutschen Texten von Heike Geißler und Gedanken der Philosophin Simone Weil.
Die Sopranistin Frauke Aulbert wird dabei zur verbindenden Kraft. Mit ihren außergewöhnlichen Stimmtechniken, ihrer Präzision und Präsenz verwebt sie Elektronik,
zum aktiven Teil der Aufführung. In Werken wie Sit.Com verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, indem das Publikum persönliche Daten preisgeben oder den Saal verlassen muss. So entstehen neue visuelle Fiktionen und gemalte Welten.
Das Programm alt/voice (Thickets of Love) denkt das klassische Klavierlied radikal neu: Die menschliche Stimme – das älteste Instrument überhaupt – trifft auf aktuelle Technologien und Fragen unserer Zeit. Der Sänger Mathias Monrad Møller und der Pianist Sebastian Berweck haben fünf Komponist:innen eingeladen, dieses Zukunftslied zu gestalten: SØS Gunver Ryberg, Luxa M. Schüttler, Simon Steen-Andersen, Ying Wang und Møller selbst.
Alle Beiträge erforschen auf ihre Weise die Beziehung zwischen Stimme und Elektronik.