Jedermann Selbstversorger?

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Atelierhaus im Anscharpark, Heiligendammer Str. 15, 24106 Kiel
Ausstellung Kultur

Künstlerische Forschung zu Ökologie, gesellschaftlichen Prozessen und Aktivismus

Kuratiert von Sigrun Drapatz und Anne Katrin Ströh
Die Geburtsstunde des Kleingartens liegt in den Anfängen der Industrialisierung, als weite Teile der Bevölkerung verarmten. In Schleswig-Holstein wurde 1779 erstmalig Ödland als „produktive Armenfürsorge“ an bedürftige Familien abgegeben. Neben den ausgewiesenen Patronatsgärten gab es die „wilden“ Laubenkolonien. Nicht organisierte Menschen nutzten Brachen, meist Bauerwartungsland, um ihre Familien zu ernähren. 1898 erschien in England das Buch „To-morrow: A Peaceful Path to Real Reform“ von Ebenezer Howard, einem Stadtplaner und Sozialisten, in dem er das Model der Gartenstadt als Antwort auf die drängenden Probleme in Folge der Industrialisierung formulierte. Das Konzept der Gartenstädte war durch diese Schrift angelegt und in seiner Folge mit unterschiedlichen Ausrichtungen weiter entwickelt. 1920 wurden Willy Hahn und Lebrecht Migge beauftragt für Kiel einen städtebaulichen Entwicklungsplan zu erstellen. Der Grüngürtel ist das Kernstück dieses Entwicklungsplans. Mit dem Grünflächen- und Siedlungsplan wurde das Gartenstadtmodell auf Kiel übertragen, in der Siedlung Hammer sollte Migges Vision der Selbstversorgung umgesetzt werden. Nach dem 2. Weltkrieg verschob sich die Aufgabe der Kleingärten zunehmend von der physischen Erzeugung von Grundnahrungsmitteln hin zur psychischen Versorgung der Stadtbevölkerung mit Entspannung, Erholung und Ausgleich. Seitdem die Verdrängung und Zerstörung der Natur spürbar und die Notwendigkeit Biotope und Schutzräume zu schaffen wieder gesellschaftsfähig geworden sind, entstehen neue Formen von Gartenprojekten. Was haben die Visionen von Lebrecht Migge und die Permakulturbewegung gemeinsam? Wo treffen sich Öko-rechts und Öko-links in der aktuellen Debatte zu Ökologie, Verantwortung und Klimagerechtigkeit, das sind Fragen, die wir uns stellen. So divers wie die Gesellschaft ist, so vielfältig sind Konzepte, Formen und Rahmenbedingungen der urbanen Gärten.

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Details

Eintritt ist frei.

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Autor

Elvira Bäfverfeldt
Heiligendammer Str. 15

Organisation

Kiel-Marketing e. V. / GmbH

Quelle: Elvira Bäfverfeldt destination.one

Organisation: Kiel-Marketing e. V. / GmbH

Zuletzt geändert am 14.02.2025

ID: e_100967022

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